Eine außergewöhnliche Wetterlage versorgt Österreich gerade mit sehr viel feuchter Luft die grade in der nördlichen Staulage der Alpen in Form von großen Regenmengen und Schnee herunterkommt. Die anhaltenten Regenfälle der letzten Tage sorgte am Samstag den 14.09.2024 auch in unserem Einsatzgebiet für größere Probleme, da der Pesenbach in seinem Einzugsgebiet viel Wasser zum Abtransportieren hatte. Seit 14:30 Uhr stand unsere Feuerwehr daher im Einsatz um Sandsäcke für die umliegenden Ortschaften und Wohnhäuser zu füllen. Da diese Wetter-Situation angekündigt war, konnten die organisatorischen Vorbereitungen bereits in den Tagen davor erledigt werden. Etwa 30 Kameradinnen und Kameraden unserer Feuerwehr füllten mit Unterstützung des Transportunternehmens Willnauer in Pesenbach ca.1600 Sandsäcke und verbrachten sie in die Ortschaften Pesenbach, Bad Mühllacken, Gerling, Freudenstein und Mühldorf. Auch die Bevölkerung konnte sich zum Schutz ihrer Häuser Sandsäcke abholen. Auf diese Weise wurden etwa 250 dieser Säcke ausgegeben.
Um etwa 17:00 Uhr erreichten wir die kritische Wassermarke die ca. 40 cm über der HW 1 Marke der Messstelle Bad Mühllacken lag. Zwischen Mühldorf und Goldwörth wurde die Bachstraße gesperrt da der Pesenbach hier über die Ufer getreten war und die Brücke in diesem Gebiet die max. Durchflussmenge erreichte. Angrenzende Wohnobjekte konnten davor schon gesichert werden. Auch in der Ortschaft Gerling trat der Pesenbach über die Ufer und überflutete die Straße im Gewerbegebiet. Auch hier wurden gefüllte Sandsäcke zum Schutz der Objekte an die Eigentümer, die Firmen und an die FF-Herzogsdorf übergeben.
Probleme machten auch die Pumpanlagen der Kanalisation in den Ortschaften Pesenbach und am Schauerbachweg. Die Wassermassen brachten diese Anlagen an die Leistungsgrenze und da die vorgesehenen Überlaufeinrichtungen durch den Pegelstand im Pesenbach nicht mehr wirken konnten, führte das zu Rückstau im Kanalstrang. Einige Wohnhäuser in Pesenbach hatten daher mit Wassereintritt in den Keller zu kämpfen. Die Feuerwehr versuchte hier mit unserem Nasssauger und Personal bestmöglich zu unterstützen. Die überlastete Pumpanlage am Schauerbachweg musste zur Abwendung einer Gefahr für die Trinkwasser-Drucksteigerungsanlage mehrmals ausgepumpt werden, um hier eine Entlastung herbeizuführen.
Kurz vor Mitternacht wurden wir dann noch zu einem Pumpeinsatz in die Freudensteiner Straße gerufen. Hangwasser hatte bei einem Bauernhof einen Teich zum Überlaufen gebracht, worauf das Wasser in die Senkgrube eindrang, und diese füllte. Das führte schließlich zu Wassereintritt in die Stallanlagen in denen aber zum Glück keine Tiere mehr standen. Mit unseren leistungsfähigen Pumpen wurde der Pegelstand im Teich abgesenkt und ein zugezogener Bauer konnte mit seinem großen Güllefass die Senkgrube so weit auspumpen, dass für das Objekt erstmals keine Gefahr mehr bestand.
Um Mitternacht erreichte der Pesenbach auf der Messstelle in Bad Mühllacken die vorläufige Höchstmarke von 303cm und es trat leichte Entspannung ein. Da auch die Pegel in der oberliegenden Ortschaft Niederwaldkirchen seit einiger Zeit leicht rückläufig war und in der Ortschaft Pesenbach nur kleine Mengen an Wasser auf die Straße austraten, konnten die Einsatzkräfte nach 12 Stunden im Dauereinsatz um ca. 02:00 Uhr morgens schließlich ihren Einsatz beenden. Durch die aufgebauten Absicherungen, sollten wir für die angekündigten Regenmengen am folgenden Sonntag und Montag erstmals gut vorbereitet sein.
Erwartete Regenmengen:
Pegelmesstellen für Pesenbach:
Pegelmessstelle Pesenbach (Bad Mühllacken)
Pegelmessstelle Pesenbach (Niederwaldkirchen)
Fotos:
Quellverweis FF-Mühldorf